In der Welt des Bitcoins war der 20. April 2024 ein besonderes Datum. Denn kaum eine andere Maßnahme hat so große Auswirkungen auf die Belohnungen für Miner wie das Halving. Und sie könnte dazu führen, dass sich der Preis des Bitcoins verändert, was alle Anleger betrifft. In diesem Beitrag haben unsere Experten von usecabe die wichtigsten Informationen zu diesem bedeutsamen Bitcoin Halving Date einmal für dich zusammengefasst.
Was es mit den Bitcoin Halving Dates auf sich hat
Etwa alle vier Jahre ist es so weit und es findet eine Halbierung der Rate statt, mit der neue Bitcoins geschaffen werden. Wenn du dich als Miner betätigst, erhältst du also nur noch halb so viele Bitcoins als Belohnung. Damit geht eine Verringerung des Angebots einher, was bei gleichbleibender oder steigender Nachfrage zu steigenden Preisen führt. Diese Verknappung ist von großer Bedeutung, weil sie das Wertversprechen einlöst, das mit Bitcoins seit den Anfangstagen einhergeht. Denn auch wenn es sich um eine digitale Form des Geldes handelt, soll dieses nicht beliebig vermehrbar sein.
Warum ist das Halving so wichtig?
Bitcoin positioniert sich als Alternative zu den sogenannten Fiat-Währungen, zu denen zum Beispiel der Euro und der US-Dollar gehören. Anders als Fiat-Währungen, die im Zeitablauf an Wert verlieren und damit einer Inflation unterliegen, soll der Wert des Bitcoins sogar steigen. Es gehört daher zu den wesentlichen Eigenschaften des Bitcoins, eine deflationäre Währung zu sein. Genau das soll sich mit dem in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen stattfindenden Halving sicherstellen lassen.
So sahen die Halbierungen beim Bitcoin in der Vergangenheit aus
Eingeführt hat das Halving der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto höchstpersönlich. Die erste Halbierung fand im Jahr 2012 im November statt. Damals umfasste das Netzwerk 210.000 Blöcke. Die Anzahl der Bitcoins pro Block sank von 50 auf 25. Auswirkungen auf die Stabilität des Netzwerks hatte diese Maßnahme keine, in der Folgezeit stieg der Kurs schnell von knapp über 10 auf über 126 US-Dollar.
Weitere Halbierungen folgten im Juli 2016 und Mai 2020. Das Halving im April 2024 ist also bereits die vierte Halbierung. Interessant ist dabei ein Blick auf die Veränderung der Gewinne direkt nach einem Halving. Tatsächlich stiegen diese bisher nach einer Halbierung immer sprunghaft an. Damit geht aber keine Garantie einher, dass es sich in der Zukunft genauso verhalten muss.
Das bedeutet das Halving für die Hashrate
Das Schürfen neuer Bitcoins ist nicht umsonst, sondern erfordert ebenso wie die Verarbeitung von Transaktionen eine gewisse Rechenleistung. Dafür steht ein weltweites Netzwerk an Rechnern zur Verfügung. Die Nutzung dieser Rechenleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt bezeichnen wir als Hashrate. Wenn wir also wissen möchten, wie hoch die Rechenleistung im Bitcoin-Netzwerk ausfällt, beziehen wir uns auf diese Größe.
Die Erfahrung der Vergangenheit hat gezeigt, dass die Bitcoin Hash Leistung nach einer Halbierung erst einmal sinkt. Das hat damit zu tun, dass weniger rentable Miner aufgeben und daher ihre Rechnerleistung nicht mehr zur Verfügung stellen. In der Regel ist dieser Abfall bei der Hashleistung aber nur vorübergehend und das Netzwerk erholt sich in der Folgezeit schnell wieder.
Das sind die Auswirkungen des Halvings für Miner
Mit der Halbierung geht eine Verknappung der Bitcoins einher. Daraus resultiert naturgemäß ein Anstieg des Preises. Gleichzeitig sinkt die Belohnung für das Mining. Und das bedeutet für die verbleibenden Miner, dass sie für ihre Unterstützung des Netzwerks im Gegenzug weniger Bitcoin erhalten. Auf diese Weise lässt sich die Inflation kontrollieren und der deflationäre Charakter dieses Vermögenswerts erhalten.
Es stellt sich also die Frage, ob der Preisanstieg die Auswirkungen der verringerten Belohnung übersteigt. In diesem Fall können die Miner nämlich trotzdem mit steigenden Gewinnen rechnen. Tatsächlich ist das in den vergangenen Jahren genau so geschehen. Das Halving muss daher für Miner auf keinen Fall eine schlechte Nachricht darstellen.
Nach dem Halving: Wie geht es jetzt weiter?
Für Anleger stellt sich nach einem Halving immer die Frage, ob der Kurs der Hashrate folgt. Hier gilt es jedoch zu bedenken, dass weitere Faktoren Einfluss auf den Kurs des Bitcoins nehmen, die unabhängig vom Halving sind. Hier kommt zum Beispiel das Mining-Verbot in China im Jahr 2021 in den Sinn.
Grundsätzlich haben Miner ein Interesse an steigenden Bitcoin-Preisen. Denn das Schürfen neuer Coins erfordert Investitionen in die eigene Ausrüstung und hohe Strompreise gilt es finanziell zu verkraften. Dabei kann ein sich verteuernder Bitcoin helfen. Und es entstehen Anreize, dass neue Miner ihren Weg in das Netzwerk finden und dieses mit ihrer Rechenleistung absichern. Genau diese Hoffnung ist mit jedem Halving verbunden.
Marcel Bies ist der Blockchain-Unternehmer, der als Gründer hinter dem Erfolg von usecabe steht. Sein Ziel ist es, jedem zu einem Einstieg in die Welt des digitalen Geldes zu verhelfen.